Tennis, Formel 1 und vor allem „Australian Football“: Melbourne ist eine Stadt des Sports. Ihre Gründung 1835 ist wegen eines einzigartigen Vertrags mit den Aborigines in der australischen Geschichte von besonderer Bedeutung.
Tennis, Formel 1 und vor allem „Australian Football“: Melbourne ist eine Stadt des Sports. Ihre Gründung 1835 ist wegen eines einzigartigen Vertrags mit den Aborigines in der australischen Geschichte von besonderer Bedeutung.
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Als Hauptstadt des Bundesstaates Victoria ist Melbourne das unbestrittene Zentrum des australischen Südens. Die mit rund 4,2 Millionen Einwohnern zweitgrößte Stadt des Landes liegt an der Nordspitze der Port-Phillip-Bucht, die die Metropole zum Südpazifik hin abschirmt. Die Gründung einer ersten Siedlung an dieser Stelle durch europäische Einwanderer im Jahr 1835 ist deshalb in die australische Geschichte eingegangen, weil deren Anführer John Batman den ansässigen Aborigine-Stämmen in einem schriftlichen Vertrag einen Teil ihres Landes abkaufte. Dieses als Batman’s Treaty bekannte Schriftstück ist das einzig überlieferte Dokument, in dem europäische Siedler ihre Anwesenheit und Besetzung von Land der Aborigines verhandelten. Wer sich bei einer Sprachreise nach Melbourne mit der australischen Historie und der kolonialen Vergangenheit beschäftigt, der wird unweigerlich auf dieses vielfach diskutierte Papier stoßen.
Melbourne ist selbst für australische Verhältnisse eine vergleichweise junge Stadt, die sich jedoch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr schnell entwickelte. Zeugnis der rasch wachsenden Bedeutung ist das Royal Exhibition Building, ein pompöser Ausstellungspalast im viktorianischen Stil, der vor allem durch seine an den Dom von Florenz erinnernde Kuppel für großes Aufsehen sorgte. Zu Zeit ihrer Entstehung 1880 war die Halle das größte Gebäude Australiens. Einen wichtigen Platz im Stadtbild nimmt auch das historische Empfangsgebäude des Bahnhofs Flinders Street ein, das zwischen 1905 und 1910 im Stil der Neorenaissance entstand. Mehrfach war das Gebäude schon vom Abriss bedroht, mittlerweile aber haben es die „Melburnians“ als wichtigen Bestandteil ihrer Stadtgeschichte ins Herz geschlossen. Insbesondere wegen der im Hauptportal eingelassenen historischen Uhren, auf denen auch Sprachreisende noch heute die Abfahrt der nächsten Züge ablesen können.
In der internationalen Wahrnehmung ist Melbourne vor allem eine Stadt des Sports. 1956 fanden hier erstmals Olympische Sommerspieler außerhalb Europas oder der USA statt. Alljährlich im Januar trifft sich die Tennis-Elite der Welt vor Ort zu den Australian Open, dem ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres. Auch die Formel 1 startet seit 1996 fast durchgängig in Melbourne in die neue Saison, nämlich auf dem Albert Park Circuit. Die für Australier mit Abstand wichtigste Sportveranstaltung aber findet jedes Jahr im September statt: Dann nämlich steigt im Melbourne Cricket Ground, in das bis zu 100.000 Zuschauer passen, das nationale Finale im Australian Football. Dieses Ereignis versetzt einen Großteil der Nation in sportliche Ekstase. Als Sprachreisender in Melbourne wird man schwerlich an Tickets für das Endspiel kommen. Doch auch jedes gewöhnliche Ligaspiel dieser schnellen und reichlich rauen Sportart ist in jedem Fall einen Besuch wert.