Stilvoll mit einem Sportauto die Küstenstraße entlang brausen und das Leben aus vollen Zügen genießen: Das Bild von unbeschwerter Ausgelassenheit in Nizza gilt noch immer – dem furchtbaren Anschlag von 2016 zum Trotz.
Stilvoll mit einem Sportauto die Küstenstraße entlang brausen und das Leben aus vollen Zügen genießen: Das Bild von unbeschwerter Ausgelassenheit in Nizza gilt noch immer – dem furchtbaren Anschlag von 2016 zum Trotz.
Welche Sprachreise passt zu dir?
Die bis heute schönste Hommage an die Stadt in der Provence stammt von einem Amerikaner. In einem seiner heitersten Filme hat Alfred Hitchcock das Lebensgefühl an der französischen Mittelmeerküste mit Stil und Ironie zugespitzt: „Über den Dächern von Nizza“ ist ein Krimi, eine Romanze und eine Liebeserklärung an den Sommer, das Meer und die Côte d’Azur. Auch wenn die meisten originalen Schauplätze des 1954 gedrehten Film mit Grace Kelly und Cary Grant sich über die Jahrzehnte stark verändert haben, so transportiert die Diebesgeschichte doch noch immer das mondäne Ambiente an der französischen Riviera. Der spektakuläre Kontrast zwischen der schroff zum Meer abfallenden Felsenküste und dem tiefblauen Wasser hat nichts von seinem betörenden Reiz verloren. Auch das Strandleben ist noch so elegant und vornehm wie vor mehr als 50 Jahren. Wer zu einer Sprachreise nach Nizza aufbricht, der sollte sich zur Einstimmung Hitchcocks Meisterwerk unbedingt ansehen, auch wenn es im Original „To Catch a Thief“ heißt.
In der Welt der Kunst ist Nizza untrennbar mit Henri Matisse (1869-1954) verbunden. Von 1916 bis zu seinem Tod lebte der neben Pablo Picasso wohl bedeutendste Künstler der Klassischen Moderne in der Stadt am Mittelmeer, sie wurde zum Lebens- und Arbeitsmittelpunkt seines Spätwerks. Das Musée Matisse im Vorort Cimiez erinnert mit seiner umfangreichen Sammlung an Gemälden, Zeichnungen, Illustrationen und Skulpturen an Leben und Werk des vielseitigen Künstlers. Neben den Arbeiten von Matisse zeigt das Museum eine große Auswahl an Objekten, die sich im Privatbesitz des Künstlers befanden. Aus ihnen ergibt sich ein interessantes Bild darüber, was Matisse geschätzt, was ihn beeinflusst und inspiriert hat. Jede Sprachreise nach Nizza muss unweigerlich an diesen Ort führen, der viel über den Aufbruch in ein neues Zeitalter der Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts erzählt.
Natürlich lebt Nizza aber vor allem von seinem mediterranen Flair, von der Ausgelassenheit des Strandlebens und den milden Nächten unter sternenklarem Himmel. Auf tragische Weise ist die Stadt jedoch im Sommer 2016 auch zum Inbegriff dafür geworden, wie schnell sich Momente sommerlicher Unbeschwertheit ins Gegenteil verkehren können. Die Amokfahrt eines Attentäters auf der belebten Promenade des Anglais mit vielen Toten und Verletzten hat Frankreich und der ganzen Welt einmal mehr vor Augen geführt, dass es allumfassende Sicherheit nirgendwo gibt. Wer zu einer Sprachreise nach Nizza aufbricht, der wird in Gesprächen und Diskussionen früher oder später mit diesem Terroranschlag, seinen Ursachen und seinen Folgen konfrontiert werden. Aber eben auch damit: Dass sich eine Stadt und ihre Bevölkerung von einem sinnlosen Verbrechen wie diesem nicht einschüchtern und die Lust am Leben nicht nehmen lassen. Im Gegenteil: Viele Menschen sind sich der Flüchtigkeit des Glücks noch bewusster geworden.