In Irland schlagen die Herzen von Naturliebhabern höher. Doch hinter der wunderschönen Fassade Irlands verbirgt sich eine sehr bewegte Geschichte, die sich auch heute noch im Alltag der Iren widerspiegelt.
In Irland schlagen die Herzen von Naturliebhabern höher. Doch hinter der wunderschönen Fassade Irlands verbirgt sich eine sehr bewegte Geschichte, die sich auch heute noch im Alltag der Iren widerspiegelt.
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Westlich des Vereinigten Königreichs liegt Europas „Grüne Insel“ Irland. Aufgrund des ganzjährig andauernden Niederschlags ist das gesamte Land von saftig grünen Wiesen überzogen und bekam so diesen Spitznamen zugesprochen. Ab und zu werden die sanften Hügel von alten Burgruinen oder scharf abfallenden Klippen unterbrochen, die Irland zu einem richtigen Naturspektakel machen. Irlands zweiter Spitzname ist „Eire“. Dieses Wort stammt aus dem Gälischen, der ursprünglichen Sprache der Iren. Auch in den Nachnamen der Iren findet sich das Gälische wieder: Viele Namen beginnen mit „Mac“ oder „O’“, das auf Gälisch „Sohn von“ oder „Enkel von“ bedeutet. Wer eine Sprachschule in Irland besucht sollte allerdings lieber Englisch als Gälisch lernen, denn heutzutage wird diese alte Sprache nur noch von circa 380 000 Menschen fließend beherrscht.
Irland ist nicht gleich Irland, denn tatsächlich ist das Land in zwei Teile aufgeteilt: Irland und Nordirland. Der abgeschottete Teil im Norden des Landes gehört zum Vereinigten Königreich und hat als Währung das englische Pfund. Diese Separation hat eine lange Geschichte. Das ehemals von der englischen Krone regierte Irland kämpfte Anfang des 20. Jahrhunderts um seine Unabhängigkeit, die es 1921 erlangte. Allerdings war der Norden des Landes der englischen Krone so treu, dass er prompt aus dem neu gegründeten Land ausstieg und sich wieder dem Vereinigten Königreich anschloss. Jahrzehnte später versuchte die IRA (Irish Republican Army), eine irische Terrorzelle, die Vereinigung beider Länder und damit den Abzug der britischen Armee aus Nordirland zu erzwingen und verbreitete vor allem in den 70er Jahren mit gezielten Attentaten auf die britische Armee in Nordirland und Anschlägen in England Angst und Schrecken. Heute ist die Situation zwischen beiden Ländern friedlich, jedoch immer noch angespannt.
Ein weiteres historisches Ereignis hatte einen großen Einfluss auf das heutige Irland: Die große Hungersnot zwischen 1845 und 1852. Während dieser Zeit starben geschätzt 1 Millionen Menschen an Hunger und 20% der Einwohner emigrierten, was die demografische Zusammensetzung des Landes nachhaltig veränderte. Grund für die Hungersnot war ein Parasit, der die Kartoffel, eine der Hauptnahrungsquellen der Iren, angriff und die Ernte mehrerer Jahre ausfallen ließ. Die englische Krone, die Irland damals noch regierte, reagierte zu langsam auf die Katastrophe und so wuchs nach der überstandenen Hungersnot der Wunsch nach Unabhängigkeit, der letztendlich zur Unabhängigkeit Irlands führte. Wie wichtig die Kartoffel auch heute noch in der irischen Küche ist, sieht man bei einem Besuch in einem lokalen Restaurant. Ob als Beilage, in einem traditionellen irischen Eintopf oder im Kartoffel-Pfannkuchen „Boxty“, die Kartoffel ist überall mit dabei.