4.1
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Anreise Die Anreise habe ich selbst organisiert, da die Flüge ca 400€ günstiger sind als was Sprachcaffe einem in Rechnung stellt.
Transfer Da häufiger als stündlich ein günstiger Luxus-Bus vom Flughafen nach Playa del Carmen fährt benötigt man auch keinen organisierten Transfer.
Unterkunft Meine Gastfamilie war einfach toll, prima und klasse. Meine Gastmutter hat mehrere Zimmer, und ich hatte sogar eines mit eigenem Bad. Allerdings dunkel und einfach. Aber was für eine Herzlichkeit und Wärme. Informationen zu allem und viel Konversation auf Spanisch. So ein Goldschatz! Ich habe mich so wohl gefühlt, dass ich für sie eines meiner Lieblingsgerichte gekocht und sie nach Deutschland eingeladen habe. Zur Schule war es eine halbe Stunde zu Fuß, allerdings fahren auch günstige Sammeltaxis.
Sprachkurs Räumlichkeiten: Sprachcaffe ist im Hotel Playa del Carmen untergebracht. Es sind kleine Räume mit starkem Hall an einem Gang direkt neben der Personaltreppe wo sich das Personal abspricht, Sachen beredet oder zuruft. Es war sehr laut von dieser Seite und von draußen aber auch durch den Hall. Tisch und Stühle sind aus Plastik und abgeschafft, weiteres Inventar gibt es nicht. Die Lehrerin benutzt den Tisch der Studierenden mit, da für sie nur ein Plastikstuhl vorhanden ist. Es war entweder laut und zugig oder halblaut und stickig. Insgesamt sehr ablenkend. Kopfwehträchtig. In den Pausen gibt es auf Nachfrage Kaffee für die Studierenden. Allerdings stehen im Freien nur zwei Tische zur Verfügung, die meist von Hotelgästen besetzt sind. Lehre: In meinem Fortgeschrittenenkurs waren wir eine Woche zu viert und die zweite Woche zu fünft. In der ersten Woche hatten wir ab 9 Uhr Schule, später ab 8:30. In der zweiten Woche dann ab 8 Uhr, weil die Lehrerin am Mittwoch frei brauchte. Dadurch war es früh für mich recht hektisch und die Zeit fürs Frühstück arg knapp. Gelehrt wird mit einem Ringbuch mit schlechten, teilweise schwer lesbaren Kopien eines Lehrbuchs einer anderen Schule. Oben auf den Fotokopien sieht man noch das mit dickem Filzstift unkenntlich gemachte Emblem. Als Lehrerin hatten wir eine ältere Mexikanerin, die vorwiegend aus den Fotokopien vorlas und uns eine Übung nach der anderen als Lückentext ausfüllen ließ. 1-2 Mal pro Tag hat sie sich dann mal von ihrem Sitz erhoben und etwas an die Tafel geschrieben. Sobald unsere Beste mit der aktuellen Übung fertig war, hat sie sich mit ihr gerne lautstark unterhalten. Auch auf unsere Bitte hin, dass die anderen auch gerne in Ruhe bis zu Ende arbeiten wollen, hat sie das nicht unterlassen. Mehrmals bin ich dann rausgegangen, um eine stille Ecke zu suchen. Häufiger haben wir genauso eine Hausaufgabe bekommen, die jedoch nicht überprüft oder korrigiert wurde. Von anderen Kursen kenne ich es, dass von links oder rechts angefangen wird und jeder reihum einmal drankommt. Die Lehrerin fing aber immer bei der zweiten Person von links an und überging damit mich. Sehr verwunderlich. Auch auf die erstaunte gemeinsame Nachfrage und Diskussion in der Pause hat sie das so weiter durchgezogen. Mit der Zeit ist es mir auf die Nerven gegangen. Insgesamt wurde auch sonst einfach der Lehrplan durchgepaukt. Ein Zwischentest offenbarte bei einer ein Ergebnis von 75% falsch und die Lehrerin meinte nur, ‚egal‘, ‚passiert ja nichts‘ und hat einfach weitergemacht. Dabei benötigte gerade diese das Spanisch für ihre Arbeit. Eigenartig. Ich hätte erwartet, dass sie darauf eingeht. Am nächsten Tag bin ich dann extra früher in die Schule, um mit ihr zu sprechen, sie hat jede Änderung des Programms abgelehnt mit der Begründung, es sei ein Gruppenkurs und keine Privatstunde. Als dann so die Stimmung ziemlich am Nullpunkt war, hat sie dann mal ihr Vorgehen geändert. Wir hatten den Wunsch geäußert, die Verwendung von ‚por‘ und ‚para‘ durchzunehmen. Dies ging erst nach wiederholtem Nachfragen. Dafür wurden uns dann alle möglichen Präpositionen mit ihrer Verwendung und Beispielen diktiert. Eine gute Stunde lang nur Diktat aus einem anderen Buch und kaum Erklärung. Unsere Lehrerin sprach sehr gerne über Fernsehen, Männer und Essen. Gerne wollten wir auch etwas über die Mayakultur wissen, was sie aber nicht parat hatte oder vorbereiten wollte. Am letzten Tag haben wir eine schöne Übung gemacht und sollten dann einen eher traurigen Film über Familientrennungen ansehen, bei dem ich eingenickt bin. Zum Schluss wurde mir ein niedrigeres Zertifikat als das letzte Mal überreicht mit der Begründung, dass ich die Akzente im Schriftlichen nicht richtig setze. Es hat mich sehr überrascht, da ja in der ganzen Zeit kein einziges Mal etwas Schriftliches von den anderen oder mir angesehen oder gar korrigiert wurde. Ich verließ die Schule also auf einem niedrigeren Niveau als das letzte Mal und finde dies verwunderlich. Meine Erwartung an einen Sprachkurs auf Fortgeschrittenenniveau im Land ist schon gewesen, dass ich mich verbessere und dass auch auf die Schwächen der einzelnen eingegangen wird oder zumindest diese rückgemeldet werden. Sonst kann man ja gleich einfach nur ein Lehrbuch selbst durchpauken. Aktivitäten: Es werden nachmittags Aktivitäten wie Ausflüge oder Stadtrundgang angeboten. Allerdings so früh, dass man sie bei einem Intensivkurs nicht wahrnehmen kann.
Sprachreise insgesamt Das erste Mal, dass ich aus einem Sprachkurs mit einem niedrigeren Level herauskam als ich hineingegangen bin und das trotz eifriger Teilnahme. Aufmachung und Präsentation in den Katalogen steht in diametralem Verhältnis zum vorgefundenen Angebot. Ich kann nur abraten.
Intensivkurs / Erwachsene / Playa del Carmen / Mexiko
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