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30. November, 16:38 Uhr
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Sprachreise Kapsadt, Südafrika 2014

Eigentlich war meine EF Sprachreise nach Kapstadt eine Notlösung. Ich wollte in meiner vorlesungsfreien Zeit ein Praktikum machen, jedoch gab es dabei Schwierigkeiten und ich bekam keinen Platz. Ich war total niedergeschlagen, da ich keine Lust hatte, noch einen ganzen Monat zu Hause herumzuhängen und zwischendurch zu arbeiten. Ich wollte etwas anderes machen! Etwas Aufregendes, aber Produktives. So kam ich auf die Idee, dass ich eine Sprachreise machen könnte und es war die beste Idee, die ich hatte!

Als ich durch verschiedenste Internetseiten stöberte, fiel mir Kapstadt und EF Sprachreisen ins Auge. Ich wusste, ich wollte nach Kapstadt und ich informierte mich bei einer EF- Mitarbeiterin, die mir alles genau erklärte und die es mir möglich machte, durch ihr großes Engagement und ihrer tollen Hilfsbereitschaft, meine ganze Reise innerhalb 3 Tage zu organisieren und zu buchen, weil bis zu meinem Sprachkurs nur noch 2 Wochen blieben! Stress pur, auch für die EF- Mitarbeiterin! Die 2 Wochen verflogen im Nu und plötzlich stand ich alleine am Flughafen auf dem Weg nach Kapstadt! Es war meine erste Reise ganz alleine, ohne Familie, Freunde und Bekannte! Nach meinem langen Flug wurde ich von einem Transferservice zu meiner Gastfamilie gefahren, jedoch leider ohne meinen Koffer, da dieser in Johannesburg geblieben war. Warum genau, weiß ich bis heute nicht. Ich dachte mir nur “Fängt ja schon gut an”. Aber dann lernte ich meine Gastfamilie kennen und die Wut verflog. Meine Gasteltern wohnten in einem für deutsche Verhältnisse kleinen, aber feinen Haus. Ich hatte super Glück mit meinen Gasteltern, da beide sehr fürsorglich und lieb sind. Ich verstand mich sehr gut mit Beiden und mit meiner Gastmutter hatte ich einige sehr persönliche Gespräche. Mein Zimmer teilte ich mir mit einer anderen EF- Schülerin aus Kasachstan, die leider sehr schlecht Englisch sprach aber trotzdem nett war. Es wohnte noch ein EF-Schüler mit im Haus aus Saudi- Arabien, mit dem ich mich gut verstand.

Am ersten Tag fuhr uns unser Gastvater freundlicherweise zur Schule. Ich hatte mir die Schule etwas größer vorgestellt. Letzlich fande ich es sehr schön, dass sie relativ klein ist, da man so fast jeden Mitarbeiter und Schüler kennenlernt. Nach dem ersten Tag kannte mich schon jeder Mitarbeiter, weil ich alle um Hilfe bat wegen meinem Koffer, der noch immer in Johannesburg war. 5 verschiedene EF-Mitarbeiter riefen unterschiedliche Nummern an und nach gefühlten 100 Anrufen von den sehr netten und hilfsbereiten EF- Mitarbeitern bekam ich endlich am 3. Tag meinen Koffer! Danach konnte ich meine ganzen neuen Eindrücke erst richtig genießen.

Die Atmosphäre in der Schule war sehr angenehm. Alle Schüler wollten einfach eine gute Zeit haben und die Mitarbeiter und Lehrer wollten auch, dass wir eine gute Zeit haben. So viele hilfsbereite und nette Menschen an einem Fleck habe ich noch nie erlebt! Schnell fand man Leute, die mit einem auf einer Wellenlänge waren und ich schloss Freundschaft mit drei Spaniern, einer Schweizerin und zwei Deutschen. Der Unterricht war super lustig, weil die Lehrer Spaß daran hatten, zu unterrichten und das merkte man. Ebenfalls fand ich meinen Kurs toll. Nachdem das Eis gebrochen war, verstanden wir uns sehr gut untereinander. Es gab verschiedene Lernmethoden, weshalb der Unterricht abwechslungsreich und interessant war. Ich bin das erste Mal in meinem Leben gerne zur Schule gegangen! Des Weiteren gab es einen Organisator, der jede Woche eine Welcome-Party organisierte zum Kennenlernen, bei der ebenfalls Lehrer teilnahmen. Außerdem organisierte dieser auch alle anderen Aktivitäten. Als ich davon erfuhr, musste der Arme sich jeden Tag mit mir herumschlagen, weil ich so viel wie möglich erleben wollte!

Somit hatte ich in der ersten Woche schon totale Action! Ich machte eine Cape Point Tour mit, die den Besuch des Kap der Guten Hoffnung beinhaltete und ebenfalls die Besichtigung der Pinguine am Boulder´s Beach, die super süß waren! Überdies war ich Shark Diving, was ich persönlich im Nachhinein schlimm fand, da die Haie wirklich verdammt nah am Käfig schwammen, in denen wir Besucher mit Tauchanzügen waren! Danach den Tag waren wir Surfen, was eines der tollsten Sportarten für mich geworden ist! Das Wetter war sehr wechselhaft in Kapstadt, aber an dem Tag waren es 25 Grad, also perfekt zum Surfen! Nachmittags sind wir auf den bekannten Berg “Lions Head” geklettert, was viel anstrengender war, als ich gedacht hatte. Dort schauten wir uns den wunderschönen Sonnenuntergang an und ich konnte es gar nicht glauben, dass es echt sein sollte, da es aussah, wie in Filmen!

Darauf die Woche waren wir dann mit der Schule auf den berühmtesten Berg Südafrikas, dem Tafelberg. Wir fuhren mit der Seilbahn hoch und oben angekommen, hatte man einen Ausblick über ganz Kapstadt. Je nach dem, an welchen Punkt man stand, konnte man wirklich alles sehen. 4 von unserer Truppen, darunter ich, hatten den tollen Einfall, etwas Sport zutreiben und den Tafelberg herunter zuklettern, was total aufregend aber erschöpfend war! Jedoch muss man es gemacht haben! Dann stand das Safari- Wochenende auf dem Plan, worauf ich mich mega freute! Mit einem Tourguide fuhren wir zu einem Reservat um dort “Game viewing” zumachen, also Tiere zu beobachten. Mit einem dicken Jeep fuhren wir 2 Stunden durch das riesige Reservat und sahen Elefanten, Strauße, Giraffen, Löwen und viele andere Tiere. Danach fuhren wir zu einem anderen Reservat, wo wir mit Löwen spazieren gehen konnten, ganz nah! Ich hatte anfangs etwas Sorge, aber niemandem wurde ein Bein abgebissen oder ähnliches. Glück gehabt! Ebenfalls konnten wir tolle Fotos mit den Löwen schießen! Und den Tag darauf überwältigte ich eine meiner größten Ängste... Wir hatten einen super Start beim Elefantenreiten, was mir persönlich sehr gut gefiel. Es sind faszinierende und schöne Tiere meiner Meinung nach und ich genoss es richtig. Ja und danach ging es zur Aktion des Schreckens, zum Bungee Jumping von der höchsten Bungee Jump Brücke der Welt, 216 Meter hoch! Eigentlich wollte ich das gar nicht machen, aber die anderen aus unserer Gruppe hatten mich dazu überredet. Ich, mit meiner gewaltigen Höhenangst, fing schon an zu heulen beim Anblick des Sprungs der Anderen. Ich wollte schon alles abbrechen, aber dann riss ich mich doch zusammen. Als mein Name aufgerufen wurde, erstarrt ich zuerst. Sie bindeten mir das Seil an die Füße und hoppsten mit mir zum Abgrund. “1,2,3, Bungee!!!!” hieß es und ich wurde heruntergeschubst. Ich schrie wie am Spieß und konnte meine Augen nicht offenhalten, weil es ziemlich tief herunterging. Ich hatte Todesangst und hing gefühlte 20 Minuten am Seil herum, bevor mich der Mitarbeiter hochholte. Ich war heilfroh, als ich oben war. Nachdem ich mich beruhigt hatte, überkam mich jedoch ein überwältigendes Gefühl! Ich war schon stolz auf mich, dass ich meine eigentliche Grenze überschritten hatte. Ich würde es zwar nie wieder machen, aber im nachhinein fühle ich mich schon gut! Den restlichen Tag jedoch war ich zu nichts mehr zu gebrauchen, weil mir das Bungee Jumping zu viel Energie geraubt hatte! Am letzten Tag unserer Tour gingen wir zur “Cango Wildlife Ranch” bei der ich Fotos mit Geparden-Babys und mit Lemuren machte! Die waren so unglaublich süß! Dann ging es auch schon wieder zurück! Es war so schnell vorbei! Aber wir waren alle froh, dass wir dieses tolle Erlebnis teilen konnten und es brachte uns alle noch ein großes Stück nachher zusammen!

Meine letzte Woche war stressig, da noch einige Sachen auf meiner To-Do-Liste nicht abgehakt waren. Mit der Hilfe vom Organisator ging ich mit meinen neugewonnen Freunden, der Spanierin und dem Deutschen, Sky Diving. Nach meinem Bungee Jump war das ein Klacks. Es war ein Tandemsprung, mit einer anderen Person, weshalb ich weniger Sorgen hatte. Im ersten Moment kurz vorm Sprung kneifte ich meine Augen zu, aber dann machte ich sie auf und es war ein unbeschreibliches Glücksgefühl! Wir flogen 30 Sekunden und ich fühlte mich einfach frei, als ob ich alles und jeden in dem Moment überwätligen könnte. Die Aktion kann ich auf jeden Fall weiterempfehlen! Anschließend fuhr ich mit dem Schiff zur Insel Robben Island, auf dem das Gefängnis ist, in dem Nelson Mandela eingesperrt war! Ebenfalls konnten wir Mandelas Zelle sehen, die unfassbar klein ist. Wir wurden von einem ehemaligen Gefangenen herumgeführt und durften ihm Fragen stellen. Mir war dies sehr unangenehm, da ich nicht alte Wunden aufreißen wollte. Jedoch interessiert es mich sehr und ich fragte ihn, ob er es nicht schlimm fände, darüber zureden. Er antwortete, dass es ihm am Anfang sehr schwer fiel, aber das er jetzt durch den Job sehr gut darüber reden könne und das es wie eine Therapie für ihn sei. Da ging mein Herz auf und ich hatte keine Scheu mehr, ihn Fragen über seinen Aufenthalt auf Robben Island zustellen. Er war 5 ½ Jahr dort eingesperrt und er erzählte uns, wie wenig Rechte er hatte. Noch immer kann ich es nicht richtig fassen. Zuletzt, was mir sehr wichtig war, besuchte ich die Armenviertel, die “Townships”. Dort bekamen wir eine Führung von Jemanden, der selber dort lebt. Es war erschreckend, was wir dort sahen. Viele wohnen wirklich in selbsterbauten Holzhütten, so klein wie ein Badezimmer und dort leben dann 2 Familien. Es ist unbegreiflich für mich, wie es möglich ist, das noch heutzutage Menschen so leben müssen. Ebenfalls war es ziemlich dreckig überall, weil die Menschen nicht wissen, wohin mit dem Dreck, da sich die Stadt nicht darum kümmert. Der Staat ist zwar dabei, Häuser mit Wohnungen für die Menschen dort zu bauen, in denen wenigstens Bad, Küche und Zimmer getrennt sind, allerdings teilte uns unser Guide mit, dass es nur langsam voran geht. Nach diesen schrecklichen Anblicken entschied ich mich, auf jeden Fall für den Aufbau in den Townships zu spenden. Der restliche Tag verlief weiterhin traurig. Es war mein letzter Tag und die Lehrer umarmten mich sogar zum Abschied und wünschten mir alles Gute. Ich spürte, dass es vom Herzen kam, auch wenn wir uns nicht gut kannten. Als ich dann meine neugewonnen Freunde verabschieden musste, konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Es waren zwar nur 3 Wochen gewesen und eigentlich meint man, man kann in so kurzer Zeit niemanden wirklich in sein Herz schließen. Allerdings habe ich dort Einige sehr lieb gewonnen. Ich hoffe, dass ich mit ein paar den Kontakt aufrecht erhalten kann. Aber auf jeden Fall bleiben uns diese ganz besonderen, gemeinsamen Erlebnisse, die wir nie vergessen werden!

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