Wo die Nacht zum Tag gemacht wird
Eines wird sofort klar wenn man ein paar Tage in Spanien verbringt: Die Spanier wissen, wie man es sich gut gehen lässt! Da es im Sommer tagsüber sehr heiß ist, wird gerne der Nachmittag für eine traditionelle Siesta genutzt und der Tag zieht sich dafür ein paar Stunden länger in den Abend hinein. Es ist in Spanien beispielsweise ganz normal, erst gegen 22 Uhr zu Abend zu essen! Spanien liegt geographisch gesehen noch weiter westlich als das Vereinigte Königreich, hat aber nicht ebenso eine Stunde Zeitverschiebung, sondern die gleiche Zeitzone wie Deutschland. Daher ist es dort viel länger hell als bei uns. Bis um 21 Uhr bei Sonnenschein am Strand liegen? Im Hochsommer in Spanien kein Problem! Und zum Abendessen gibt es dann leckere Tapas. Diese kleinen Häppchen gibt es in allen möglichen Variationen und jede Region Spaniens hat ihre eigenen Spezialitäten mit regionalen Zutaten.
Spanien ist nicht gleich Spanien
Regionalität ist in Spanien besonders stark ausgeprägt. Das geht sogar so weit, dass einige Regionen ihre eigenen Sprachen haben. In der Region rund um die Stadt Barcelona, der Region Katalonien, sprechen 95% der Einwohner Katalonisch. Auch im Baskenland und an der Ostküste um Valencia gibt es eigene Sprachen, die so gar nichts mit Spanisch gemeinsam haben. Doch keine Sorge, egal wo eine Sprachschule in Spanien ist, Spanisch sprechen sie alle. Auch kulturell gibt es Unterschiede. Der Süden des Landes ist sehr traditionell - hier wird die Siesta minutiös eingehalten - während im Zentrum und im Norden des Landes das Geschäftemachen wichtiger ist. Dann wiederum gibt es auch noch einige Inseln die zu Spanien gehören: Ob nun Ibiza, Mallorca, oder die Kanaren, hier ist das Leben noch einmal ganz anders als auf dem Festland. Doch eines verbindet die Spanier alle: Ihre Leidenschaft für Geselligkeit, Essen und die ein oder andere lautstarke Diskussion.
Ein Land der Gegensätze
In Spanien treffen viele Gegensätze aufeinander. Die Spanier haben zum Beispiel eine Hassliebe mit den Touristen. Auf der einen Seite brauchen sie die Einnahmen durch den Tourismus, andererseits wird es ihnen zu viel und sie haben Angst, ihre Identität zu verlieren. Hinzu kommt der Umgang mit traditionellen Bestandteilen der spanischen Kultur, dem Stierkampf beispielsweise. In einigen Regionen des Landes, zum Beispiel in Katalonien, ist der Stierkampf verboten. In Barcelona wurde die alte Arena kurzerhand in ein Einkaufszentrum umgebaut. In anderen Gegenden wiederum wird der Stierkampf gefeiert und als Kulturschatz verehrt. Im Süden Spaniens treffen außerdem scheinbar zwei Welten aufeinander. Da der Süden des Landes lange Zeit muslimisch war, ist dort vor allem ein Bruch in der Architektur sichtbar.